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Religion – zerstörerisch und friedlich

Eine Fundgrube für Theologisches und Kirchliches ist die neue Ausgabe der „Mitteilungen aus Baltischem Leben“ (3/2024). So erfährt man, dass es 1524 und 1526 in Dorpat/Tartu zu tödlichen Auseinandersetzungen, zur Verwüstung katholischer Kirchen und sogar zur Belagerung des Schlosses kam. Auslöser waren die Predigten von Melchior Hofmann, der „beim Pöbel den Namen eines Propheten“ hatte. So stellt es Wilhelm Christian Friebe 300 Jahre später in seinem „Handbuch für die Geschichte Lief- Ehst und Kurlands“ dar. Der gebürtige Schwabe, der den Wiedertäufern zugerechnet wird, starb vermutlich 1543 in Straßburg im Kerker.  – Vom reformatorischen Umbruch in Riga berichtete Dr. Martin Pabst



bei den DOMUS RIGENSIS-Kulturtagen. Auch dort wurden Bilder aus den Kirchen entfernt und zerstört und die Mönche aus der Stadt vertrieben.  – Friedlich verlief die Reise einer Gruppe Theologie-Studierender durch Lettland. Die Deutschen diskutierten in Saldus/Frauenburg über Glaubensleben und Pfarrberuf, trafen in Liepaja/Libau Mitglider der jüdischen Gemeinde und besuchten  in Riga eine Gemeinschaft zur Stärkung von Kreativität und Lebensfreude.  – Die Theologen stiegen auch auf den Turm von St. Petri. Vielleicht fiel auch ihnen auf, dass die Zeiger der Turmuhr immer 12 Uhr anzeigen. Der Antrieb der Uhr hat seine Dienste versagt und endlich fand sich eine deutsche Firma, die diesen durch einen modernen Antrieb ersetzen könnte. Bisher haben sich allerdings noch nicht genügend Euro auf den Konten der Stiftung St. Petri gefunden, die deshalb dringend auf Spenden für die Uhr angewiesen ist.  – Weitere Themen: Kulturpreis der Deutsch-Baltischen Gesellschaft an den Historiker Professor Ilgvars Misāns (Riga); Zimmertheater in ehemaligen Wohnungen von Deutschbalten; Schulbesuch aus Liepaja im Haus der Deutsch-Balten; Deutsches Kulturinstitut Tartu assoziiertes Mitglied der Deutsch-Baltischen Gesellschaft; lettischer Frauenchor SILAVA im Baltenhaus; Baltisches Familientreffen in Barendorf; Buchbesprechung des Romans „Der Schildermaler“ von Gunars Janovskis.

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