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Deutschbalten sollen Zukunft mitgestalten

  • Michael Anger
  • vor 6 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Festakt zum 75jährigen Bestehen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft


Dass Hessen heute als erfolgreiches Bundesland dastehe, sei der Aufbauarbeit nach 1945 zu verdanken, an der die Deutschbalten einen großen Anteil hatten. Dies stellte Innenminister Roman Poseck bei der 75-Jahr-Feier der Deutsch-Baltischen Gesellschaft (DBGes) in Darmstadt fest.  Er lobte das „großartige ehrenamtliche Engagement“ und den Beitrag zur Völkerverständigung hervor.

Hessen ist seit 1990 Patenland der Deutschbalten. Der Minister hob die Förderung der

Bundesvorsitzender Andreas Hansen begrüßt die Gäste des Festakts zum 75jährigen Bestehen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft.                         Foto: Michael Anger
Bundesvorsitzender Andreas Hansen begrüßt die Gäste des Festakts zum 75jährigen Bestehen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft. Foto: Michael Anger

Deutsch-Baltischen Gesellschaft durch das Bundesland hervor und gab die Zusage, dass diese Förderung auch in Zeiten knapper Kassen aufrecht erhalten bleibe.                    

Gerade in diesen Zeiten komme der Zusammenarbeit mit dem Baltikum weitreichende Bedeutung zu. Die DBGes präge durch Bewahrung der Kultur der Deutschbalten und dem Brückenbau zu den Menschen in Estland und Lettland diese Kooperation. Es sei wichtig, dass sie auch die Zukunft aktiv mitgestalte.

Andreas Hansen, Bundesvorsitzender der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, skizzierte in seiner Begrüßung das Schicksal der Deutschbalten vom Verlust der Heimat durch die Umsiedlung 1939, über die Flucht aus dem Warthegau 1945 bis zur Gründung der damaligen Deutschbaltischen Landsmannschaft im Bundesgebiet 1950. Dies sei ein besonderes Schicksal und bei den Alliierten habe es anfangs Diskussionen gegeben, ob diese Menschen zum deutschen Volk gehörten oder als displaced persons zu behandeln seien. Die Verbindung zu den Menschen im Baltikum sei eine bedeutende Aufgabe der Gesellschaft und diese werde man weiterverfolgen.

Als „moderne und kraftvolle Gemeinschaft“ würdigte MdB Stephan Mayer, Präsident des Bundes der Vertriebenen, die Deutsch-Baltische Gesellschaft. Belegt werde dies durch die aktive Jugendarbeit, die vielfältigen internationalen Kontakte und den kontinuierlichen Austausch mit den baltischen Ländern.

Gegenseitige Wertschätzung präge die Kooperation des Landes Hessen mit der DBGes, hob MdL Andreas Hofmeister, Beauftragter der Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, hervor. Er dankte ausdrücklich Bundesvorsitzendem Hansen und Geschäftsführerin Hemma Kanstein für die wertvolle Arbeit. Die Gesellschaft habe neue Netzwerke geschaffen und damit Brücken ins Baltikum gebaut.

Als lebendigen Kulturraum bezeichnete Lettlands Botschafterin Alda Vanaga in Ihrem verlesenen Grußwort das Haus der Deutsch-Balten in Darmstadt. Dank des dortigen Archivs, der Bibliothek und der Forschungsarbeit träfen in Darmstadt Vergangenheit und Zukunft aufeinander, träten baltische und deutsche Traditionen miteinander in Dialog. Litauens Botschafter stellte in seiner Grußbotschaft fest, das Engagement der Gesellschaft für Verständigung und gemeinsame Werte sei wichtiger denn je. Oleg Dmitrijev von der estnischen Botschaft verwies vor der Festversammlung auf die Gefahren durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und hob die enge Freundschaft zwischen Estland und Deutschland hervor.  

Auf die vielfältigen personellen Überschneidungen zwischen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft und den Baltischen Ritterschaften wies deren Verbandspräsident Axel von Freymann hin und stellte fest, dass der enge Bezug zu den heutigen Staaten im Baltikum unerlässlich sei. Stadtverordneter Ralf Arnemann gratulierte namens der Wissenschaftsstadt Darmstadt zum Jubiläum. Die seit 1962 bestehende Patenschaft der Stadt für die Deutschbalten erfülle mit Freude und Stolz. Hans Werner-Carlhoff, Landesvorsitzender von Baden-Württemberg, berichtete von den umfangreichen Aktivitäten der Landesverbände. Er bezeichnete die Deutsch-Baltische Gesellschaft als starken Baum mit knorrigen Ästen und immer noch grünem Laub.

„Brückenbau der Ideen – Der intellektuelle Raum des Baltikums “ war das Thema des Festvortrags von Professor Dr. Raivis Bičevskis von der Universität Riga. Er analysierte unter anderem historische Verflechtungen, den Einfluss von Architektur auf die Gefühlswelt der Menschen und die Bedeutung von Heimat als Mittelpunkt aller Gefühle.  

 
 
 

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