Der deutsche Bundespräsident Frank Walter Steinmeier wird am 21. Juni in der St. Petri-Kirche in der lettischen Hauptstadt Riga an einem Gottesdienst teilnehmen, mit dem die Übergabe
des historischen Gebäudes an die Stiftung St. Petri-Kirche Riga gefeiert wird. Diese Stiftung war von der Deutsch-Baltischen Gesellschaft (Darmstadt) im Mai als deren körperschaftliches Mitglied aufgenommen worden.
Die 1209 erstmals erwähnte Basilika ist Heimat der deutschsprachigen Gemeinde in Lettland, die zur lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehört. Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Gebäude war im Stil der Barockgotik wiederaufgebaut worden, nach der Unabhängigkeit Lettlands 1991 aber de facto ohne Eigentümer geblieben. Im März hatte das lettische Parlament Saeima per Gesetz die Übereignung an die von deutscher Gemeinde und lettischer Kirche gemeinsam getragene Stiftung beschlossen. Zuvor hatte die Bundesregierung in Berlin versprochen, die dringend erforderliche umfassende Renovierung mit 33 Millionen Euro zu unterstützen. Diese Summe ist inzwischen im Bundeshaushalt eingeplant.
Aktiv unterstützen will die Deutsch-Baltische Gesellschaft ihr neues Mitglied auch bei Kulturveranstaltungen und Ausstellungen. Laut Gesetz ist die St. Petri-Kirche ein Gotteshaus, das auch „ein Ort für die Erforschung, Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes, einschließlich des deutsch-baltischen kulturellen Erbes“ ist. Dort sollen auch Konzerte und Ausstellungen stattfinden.
2017 hatte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck die Kirche besichtigt und an der Umbenennung des Vorplatzes in „Reformationsplatz“ teilgenommen. Beim Gottesdienst am 21. Juni wird die Deutsch-Baltische Gesellschaft durch ihren Vorsitzenden Andreas Hansen und seinen Vize Christian Toop vertreten.
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