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Abschied von Renate Adolphi

Die baltische Gemeinschaft hat Abschied genommen von Renate Adolphi. Das Ehrenmitglied der Deutsche-Baltischen Gesellschaft war am 7. August in Lüneburg im 99. Lebensjahr verstorben.

Die gebürtige Rigenserin war eine lebende Brücke ins Baltikum. Solange es die Gesundheit ihr gestattete, besuchte sie die alte Heimat, seit Erlangung der Unabhängigkeit der baltischen

Staaten auch mehrmals im Jahr. Sie beherrschte die lettische Sprache perfekt und war daher auch die perfekte Ansprechpartnerin als Diskussionsteilnehmerin und Referentin für geschichtliche und kulturelle Themen, nicht nur in Riga, sondern im ganzen Land. 2011 wurde sie in den Vorstand von Domus Rigensis gewählt. Für ihre Verdienste um die Verbindung zur alten Heimat erhielt sie das Anerkennungskreuz der Republik Lettland.

Geboren war sie am 11. März 1923 in Hagensberg. Im Krieg musste sie Dienst als Luftwaffenhelferin leisten, danach das leider typische deutschbaltische Schicksal: Flucht aus dem Warthegau, Suche nach Angehörigen. Die traf sie wieder in Lüneburg. Dort schloss sie 1952 die Ausbildung zur Weberin ab. Nach dem Studium der Pädagogik war sie 35 Jahre lang als Lehrerin, bis zur Konrektorin, tätig.

Seit dem Eintritt in den Ruhestand 1988 setzte sie sich mit akribischem Fleiß für das Archiv der Carl-Schirren-Gesellschaft im Brömsehaus in Lüneburg ein. Trotz Ausstattung mit zeitgemäßer Computertechnologie notierte sie die Eingänge auch im dritten ihrer Inventarisierungsbücher noch handschriftlich. Für diese unermüdliche Tätigkeit erhielt sie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.





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