Die Ehrendoktorwürde hat die Fakultät Staatswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg dem lettischen Staatspräsidenten Egils Levits verliehen. Sie würdigt damit die besonderen wissenschaftlichen Leistungen und Verdienste des Staats- und Europarechtsexperten, wie die Universität mitteilt.
Egils Levits, 1955 in Riga geboren und perfekt Deutsch sprechend, studierte Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Hamburg und kehrte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in sein Heimatland zurück. Dort übernahm er eine bedeutende Rolle im Prozess des Beitritts Lettlands zur Europäischen Union. Er war Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und hat in dieser Funktion wichtige Urteile zum Menschenrechtsschutz begleitet. 2004 wurde er zum Richter am Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) gewählt. Auch in dieser Funktion hat er auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Erfahrungen fast 15 Jahre lang Rechtsprechungslinien mitgeprägt. 2019 wurde Levits mit großer Mehrheit zum Präsidenten der Republik Lettland gewählt. In seiner Laudatio bedauerte es Universitäts-Präsident Sascha Spoun, dass der Kampf der Republik Lettland um Rechtsstaatlichkeit und Freiheit in den Gründungsstaaten der EU kaum Beachtung finde. Kaum jemand in Europa wisse, dass Lettland, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, die umfangreichste finanzielle und humanitäre Hilfe für die Ukraine leiste.
Egils Levits Familie war 1972 aus der UdSSR nach Westdeutschland emigriert, wo seine Mutter Verwandte hatte. 1973 legte er am Lettischen Gymnasium in Münster das Abitur ab.
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