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60 Jahre Patenschaft und Freundschaft

Mit vielen lobenden Worten bedachte Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch die Patenschaft seiner Stadt für die Deutsch-Baltische Landsmannschaft im Bundesgebiet, heute

Darmstadts OB Jochen Partsch hielt die Festrede anlässlich des Patenschaftsjubiläums. Andreas Hansen (links), Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, dankte mit einem Band historischer Stiche von Livland. Fotos: Andreas Kanstein

Deutsch-Baltische Gesellschaft. Beim Festakt der Gesellschaft zur Erinnerung an die Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde am 6. Oktober 1962 dankte Partsch der Gesellschaft dafür, dass sie stets zur Versöhnung zwischen den Menschen und Völkern beigetragen habe, „gegen die Putins dieser Welt“.

Der Überfall Russlands auf die Ukraine zeige, dass die Geschichte Europas manchmal „bitter lehrend“ sei. Gerade deshalb sei es wichtig, dass die Deutsch-Balten dazu beitrügen, die Sichtweise der Menschen im Baltikum gegenüber der Politik des russischen Präsidenten zu verstehen. Partsch ermunterte: „Bauen Sie die Brücken zum Baltikum aus. Die baltischen Staaten sind stets ein Teil der europäischen Gemeinschaft gewesen.“

Der Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, Andreas Hansen, und der Oberbürgermeister zeigten durch Zitate aus damaligen Gesprächsprotokollen auf, dass der Weg zur Patenschaft etwas schwierig war. Doch das Fazit von Jochen Partsch: „Darmstadt hat es besser gemacht als andere, denn bei unserer Patenschaft geht es um Menschen und ihre Wurzeln, nicht um einen geographischen Punkt“. Und er zitierte Heinz Winfried Sabais, einen seiner Vorgänger: „Aus Patenschaft ist Freundschaft geworden.“


Den Kulturpreis der Deutsch-Baltischen Gesellschaft erhielt Helmut Scheunchen. Der Cellist

Den Kulturpreis der Deutsch-Baltischen Gesellschaft erhielt der Musikwissenschaftler Helmut Scheunchen (rechts). Er und sein Malinconia-Ensemble bedankten sich mit einer Uraufführung.

und Musikwissenschaftler habe sich hervorragende Verdienste um den Erhalt der deutschbaltischen Musik erworben, so Andreas Hansen. Intensiv habe er nach Komponisten gesucht, unter denen es erstaunlich viele Komponistinnen gegeben habe. 2002 erschien das Lexikon der deutschbaltischen Musik von Helmut Scheunchen. Mit dem von ihm gegründeten Malinconia-Ensemble Stuttgart bot er bei einem Konzert im Anschluss an den Festakt eine Welturaufführung: Das Klavierquartett Nr. 2 des Rigensers Walter Freymann, der nach seiner Verschleppung 1945 in einem Lager bei Moskau starb.


Beim Bundestreffen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft wurde die Stiftung St. Petrikirche Riga als neues körperschaftliches Mitglied aufgenommen. Das Bundestreffen endete mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal am Kapellplatz und der Sitzung des Verbandes zur Förderung deutsch-baltischer Arbeit. (ma)















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